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Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass auch Fische Gefühle haben. Vielleicht.

Bereits 2014 erschütterten Forscher die Welt der Gastronomie mit einer aufwändigen und komplexen Studie, um die Reaktion von Hummer und Krabben auf das lebendige Kochen zu untersuchen. Dies stellte sich als ein unglaublich heikles Problem heraus:Es gibt die Frage, was genau Schmerz versus Reflex ausmacht, besonders wenn das Nervensystem eines Organismus so anders funktioniert als unser eigenes – und das ist, bevor wir uns überhaupt mit der tatsächlichen Reaktion des Organismus befassen.

Eine neue Studie unter der Leitung von Forschern der Universitat AutÁ²noma de Barcelona (UAB) und Wissenschaftlern der Stirling University und der Bristol University geht das Thema aus einem neuen Blickwinkel an. Sie wollten herausfinden, ob Fische unter Stress eine umstrittene Tendenz zeigen, die als „emotionales Fieber“ bekannt ist.

Die Idee ist, dass Tiere unter Stress dazu neigen, einen Anstieg der Körpertemperatur zu erfahren. Dies ist gut verständlich und besteht aus einer Änderung von mehreren Grad, was es zu einem ziemlich leicht messbaren Prozess macht. Ratten zum Beispiel neigen dazu, Stress anzuzeigen, wenn sie angefasst oder bewegt werden, und ihre Körperkerntemperatur zeigt dies ziemlich deutlich.

Aber das wird sofort chaotisch, weil Ratten, zusammen mit allen anderen Säugetieren sowie Vögeln, warmblütig sind, was bedeutet, dass sie ihre eigene Körpertemperatur intern kontrollieren können. Wenn unser Körper Nahrung zerlegt und in Energie umwandelt, entsteht Abwärme, ähnlich wie sich ein Auto, das Benzin verbrennt, um den Motor herum aufheizt. Bei warmblütigen Tieren wird diese Wärme wiederverwendet – in der Autoanalogie würde die überschüssige Wärme aus dem Auto zurück in das Auto geleitet, um den Fahrer zu wärmen.

Bei kaltblütigen Tieren entweicht die Wärme jedoch einfach; Tiere wie Reptilien sind nicht in der Lage, ihre überschüssige Wärme zu nutzen, um sich zu wärmen. Diese Tiere müssen ihre Wärme auf andere Weise regulieren. Viele sitzen in der Sonne, um sich aufzuwärmen, oder gehen ins Wasser, um sich abzukühlen. Es dient nicht dem Komfort:Wenn ihnen zu heiß wird, können sie nicht schwitzen, und wenn ihnen zu kalt wird, können sie sich nicht aufwärmen.

Das Messen von „emotionalem Fieber“ ist eine heikle Idee, wenn es um kaltblütige Tiere geht, denn wie kann ein Tier zeigen, dass seine Körpertemperatur erhöht ist, wenn es nicht in der Lage ist, sie tatsächlich zu erhöhen? Wissenschaftler arbeiten seit einigen Jahren daran, indem sie Hot-Spots und Cold-Spots bereitstellen – eine Studie aus dem Jahr 1993 zeigte, dass eine Eidechsenart, wenn sie gestresst ist (aufgrund der Handhabung und, irgendwie unangenehm, sie in die Kloake stoßen), wird sich in einen wärmeren Bereich begeben und sich auf eine höhere Temperatur erwärmen als eine Eidechse, die nicht gestresst wurde.

Diese neue Studie macht ungefähr das Gleiche, aber mit Zebrafischen. Die Kontrollgruppe der Zebrafische wurde bei 28 Grad Celsius gehalten, ihrer Lieblingstemperatur. Die Versuchsgruppe wurde kälter und in einem Netz gehalten, was einen Fisch, der sehr oft für Heimaquarien gefangen wird, verständlicherweise stressen würde. Nach 15 Minuten wurde die Versuchsgruppe freigelassen und wanderte zu einem Hot Spot im Aquarium, wo ihre Körpertemperatur nicht nur auf ihre angenehmen 28 Grad Celsius, sondern ganze 2 bis 4 Grad höher stieg.

Dies zeigt den Forschern und einigen anderen Leuten (nämlich Wissenschaftsjournalisten), dass die Fische ziemlich genauso gestresst sind wie ein Tier, das wir normalerweise als intelligent oder mitleidswürdig ansehen würden, wie ein Säugetier. Und das ist möglich! Aber es ist auch kompliziert; Es gibt viele, viele Variablen, die für die vier- bis achtstündige Präferenz des Fisches für eine erhöhte Temperatur verantwortlich sein könnten. Vielleicht ist dies ein Überlebensmechanismus von Zebrafischen! Vielleicht wurden die Fische sexuell aufgeladen, weil sie so viel Zeit auf viel engerem Raum mit anderen Fischen verbrachten! Vielleicht haben sie einfach die andere Seite des Tanks bevorzugt, die zufälligerweise wärmer war, weil sie weit weg vom Netz war, was so unangenehm war!

Aber es ist definitiv ein interessantes Experiment und Teil einer großen neuen Reihe von Studien, die herausfinden wollen, wie Tiere genau denken und was „Denken“ überhaupt bedeutet. Und einige dieser Experimente werden einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie wir Landwirtschaft betreiben, fischen und jagen. Wahrscheinlich aber nicht dieser. Zebrafische eignen sich nicht besonders gut zum Essen.


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