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Warum haben manche Hühner Bärte?

Wissenschaftler waren lange ratlos darüber, warum einige Rassen diese ausgeprägten Muster des Federwachstums entwickeln. Forscher in China glauben jedoch, dass sie möglicherweise die genetische Mutation hinter dem auffälligen Aussehen entdeckt haben.

Die flauschigen, länglichen Federn, die unter dem Schnabel einiger Vögel erscheinen, sind als „Bart“ bekannt, und die Fransen, die sich auf den Wangen eines Vogels bilden, werden als „Muff“ bezeichnet. Diese beiden Funktionen gehen nicht immer Hand in Hand, aber sie sind beide das Ergebnis derselben genetischen Mutation. In einer neuen Studie, veröffentlicht in PLOS Genetics haben Forscher die Chromosomensequenzen von Hühnern mit und ohne das charakteristische Federwachstumsmuster kartiert und das Gen identifiziert.

Hühner sind laut den Forschern ein ideales Tier, um die Genetik zu studieren. Sie werden seit Tausenden von Jahren sowohl natürlich als auch selektiv gezüchtet, was zu einer bemerkenswerten genetischen Vielfalt geführt hat – es braucht keinen Genetiker, um zu verstehen, wie erstaunlich es ist, dass alle diese Vögel Teil derselben Art sind. Und Muffs und Bärte sind nur ein Phänotyp – ein eindeutiges, beobachtbares Merkmal, das durch die Wechselwirkung zwischen Hühnergenetik und Umwelt entsteht. Wissenschaftler können sich diese Phänotypen ansehen und rückwärts arbeiten, um herauszufinden, welche genetische Struktur sie hervorbringt.

Die Wissenschaftler untersuchten die DNA von Vögeln mit dem Phänotyp Bart und Muff und verglichen sie mit der DNA von Vögeln ohne. Sie fanden heraus, dass alles auf ein bestimmtes Gen zurückzuführen ist, das unheilvoll benannte HOXB8. „HOXB8 ist ein wichtiges Gen, das bei der Haarentwicklung eine Rolle spielt“, sagt Dr. Ying Guo, Forscherin an der China Agricultural University und Hauptautorin der Studie. Die Hox-Gruppe von Genen hilft auch bei anderen Arten, einschließlich Menschen und Mäusen, Haar- oder Federwachstumsmuster zu kontrollieren. Aber Guo und das Team fanden heraus, dass bei Hühnern mit Muffen und Bärten eine genetische Mutation dazu führte, dass HOXB8 in hohen Konzentrationen in der Gesichtshaut vorhanden war. Je mehr Ausdrücke von HOXB8, desto mehr Federwachstum und voila – je mehr Bärte.

Diese Wissenschaft ist natürlich nicht nur für die Vögel. Die Genkartierung bei Haustieren könnte uns helfen, mehr über die Beziehung zwischen Mutationen in Genen und Phänotypen bei Individuen einer Art zu erfahren, sagt Guo, und unser Verständnis dafür verbessern, wie Gene vererbt werden – und wie sie sich verändern – durch die Evolution einer Art. Das Studium der ausgefallenen Federn von Hinterhofvögeln ist ein Schritt in Richtung einer stärkeren genetischen Wissenschaft. Auch wenn Ihre Hipster-Hühner nicht aufhören, über ihr Craft-Bier oder Schreibmaschinenprobleme zu gackern, denken Sie daran, dass diese kleinen Trendsetter Hinweise zum besseren Verständnis des Lebens auf der Erde enthalten könnten.


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